Der Seniorhund

Wie beim Menschen wird auch beim Hund das Gehen im Alter beschwerlicher. Die Fortbewegung wird langsamer, aus dem flotten Spaziergang wird ein gemütlicher Ausflug. Manchmal stolpert der Hund. Vielleicht überkötet er (er streift mit dem Fußrücken über den Boden bis er den Fuß korrekt aufsetzt). Spätestens jetzt macht man sich Gedanken. Der Gang zum Tierarzt bestätigt, der Hund ist alt. Man kann ihn mit Zusatzfutter unterstützen, aber der Alterungsprozess ist nicht aufzuhalten.

Was tun?

Leider ist es immer noch sehr oft so, daß Tierärzte das Thema Euthanasie ansprechen. Die „Lebensqualität“ wird in Frage gestellt. Und ja! Es ist richtig! Was hat ein Hund davon nur noch in seinem Körbchen zu liegen und gestreichelt zu werden. Er will raus, seine Welt ist draußen, er möchte schnüffeln, etwas erleben.

Nur der Besitzer kann erkennen ob sein Hund noch leben will. Ob er müde ist und keinen Antrieb mehr hat, oder ob er nur traurig ist weil er eben nicht mehr so kann wie er möchte. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen über einen Rolli nachzudenken!

Vergleichbar ist das mit alte Menschen die wieder an Mobilität gewinnen wenn man ihnen einen Rollator gibt. Sie können wieder ihren alten Gewohnheiten nachgehen und sich ohne Hilfe fortbewegen. Genau so ergeht es unseren Hunden. Der Rollwagen dient als Stütze damit sie nicht umfallen, sie können am Wagen mitlaufen und wieder wie gewohnt spazieren gehen.  Ich durfte schon vielen Senioren zu einem Rolli verhelfen. Mir ist die Skepsis der Besitzer vertraut, die Überlegungen die sie haben nicht fremd. „Wird der Hund den Rolli annehmen?“ „Was sagen die Leute zu mir, werden sie mich beschimpfen?“ „Der Rolli ist teuer was mache ich wenn mein Hund nicht mehr lange lebt?“

Aus diesem Grund habe ich den Mietrolli eingeführt. Die monatlichen Kosten sind überschaubar, das Risiko abzuschätzen. Und ich darf berichten, daß bislang alle Senioren sich über ihre Rollis gefreut haben. Manche hatten nur wenige Tage in denen sie noch einmal aufblühten, nochmal Stöckchen spielen konnten und mit ihren Besitzern auf ihren Lieblingsspazierwegen unterwegs waren. Andere hatten Monate, und manche totgesagte rollen nach fast zwei Jahren immer noch. Es ist eine Chance! Es ist eine Möglichkeit unseren liebgwonnenen Familienmitgliedern das Leben zu erleichtern. Ihnen noch mal die Möglichkeit zu geben sicheren Ganges die Welt zu erkunden. Und erstaunlicherweise ist das Umfeld meist freundlich! Sehen sie den gebrechlichen stolpernden Hund wird man angesprochen ihn zu erlösen. Rollt er flott im Rolli ist das Erstaunen groß und jeder der einem begenet freut sich mit dem Hund!

Verliert Eure Scheu! Versucht es! ES IST EURE CHANCE!

Foto: Oliver Luckert, aufgenommen beim Rollihundetreffen

Tags: Alte Hunde
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  • Golden Boy

    Mein Willy war ein echter Agilaner. Einmal im Parcour abgesetzt ist er geflitzt was die Pfoten her gaben. Jetzt ist er 14 Jahre alt und nix mehr mit flitzen. Aber sein Lebenswille ungebrochen. Zum Glück hat mich eine Freundin auf die Idee mit dem Rolli gebracht. Und meine Tierärztin mir die Internetseite empfohlen. Willy ist wieder glücklich. Er kann wieder schüffeln gehen und durch den Garten flitzen. Und von wegen Eingewöhnungsphase. ER wusste gleich, wie das funktioniert. Auch wenn er nicht so weit kann, wie der Junior, aber ein Stück Lebensqualität hat er auf jeden Fall wieder. Und die Investition war es wert. Denn Cavaliere haben gern im fortgeschrittenen Alter diese Lähmung.

  • Danke für die Beiträge

    Vielen Dank für die interessanten und aufmunternden Gedankengänge, auch zu den anderen Themen. Ich gebe zu, bei unserem Methusalem (Border/Senner-Mix, knappe 17) auch schon über Sinn oder Unsinn nachgedacht zu haben. Jetzt hat er seit kurzem einen Rolli und wird wieder aufmüpfiger denn je...

  • Geschenkte Zeit!

    Unsere Lilly hat DM, im April 20 diagnostiziert. Im September 20 benötigte sie beim Laufen durchgehend Unterstützung. Wir sind nicht mehr die Jüngsten und ihre 32kg machten uns bei der Unterstützung schwer zu schaffen. Wir hatten auch den Eindruck, dass unsere ständige Präsenz Lilly lästig war. Mit dem Rolli bekamen wir noch viele Monate geschenkt!
    Allerdings muss ich mich auch etwas gegen die Euthanasievorwürfe wehren: wahrscheinlich will Lilly in ihrem Kopf länger leben als wir sie kräftemäßig unterstützen können! Wenn sie uns nicht mehr vorne mithelfen kann, dann müssen wir sie gehen lassen. Wir können sie nicht mehr bis zum Auto bringen, wenn sie ihre Vorderbeine nicht mehr nutzen kann und wir sie tragen müssen. Davor haben wir jetzt schon Angst! Und kommen uns jetzt schon als Verräter vor. Aber wir haben keine andere Lösung. Wir lieben sie über alles und finden die Endlichkeit schrecklich.
    Bis dahin genießen wir unsere gemeinsame Zeit, die ohne Rolli schon lange zu Ende gewesen wäre.